Neubau Ankunftszentrum
Unser Konzept für ein neues Ankunftszentrum in Heidelberg
  • Ort
    Heidelberg
  • Objekt
    Neubau eines Ankunftszentrums für Geflüchtete in Heidelberg
  • Verfahren
    Realisierungswettbewerb (VgV), Anerkennung, 2024
  • Ausloberin
    Land Baden-Württemberg
  • Entwurfsverfasser
    Caspar Schmitz-Morkramer
  • Brandschutz
    hhp, Berlin
  • Tragwerksplanung
    Werner Sobek, Stuttgart
  • Energieberatung, TGA
    Werner Sobek Green Technologies, Stuttgart
  • Piktogramme, Pläne
    caspar.
  • Visualisierungen
    caspar./bloomimages

Unser Konzept für ein Ankunftszentrum in Heidelberg ist Teil des Patrick-Henry-Village-Masterplans. Mittels kleinteiliger städtebaulicher Strukturen entsteht eine Gemeinschaft, von der Geflüchtete wie Anwohner profitieren. Die 7 Gebäude des Unterbringungsbereichs wirken offen und erfüllen die Sicherheitsansprüche. Am Parkway sind vier 5-eckige Gebäude Puffer und Bindeglied, durch Durchblicke und Höhen reagieren sie auf die Umgebung. Öffentliche Nutzungen umfassen u.a. eine Bibliothek, Handel, Gastro und VHS. Die Häuser der Religionen befinden sich in 3 Gebäuden am nordöstlichen Grundstücksteil. Östlich geht das Ankunftszentrum mit BAMF und Quartiersgarage eine städtebauliche Symbiose ein. Die 5-, 6- und 7-geschossigen Bauten sind für hohe Effizienz und gute Tageslichtnutzung optimiert. Begrünte Fassaden und Dächer mit PV tragen zu Nachhaltigkeitszielen bei.

Grünes Quartier

Ausgangspunkt für das neue grüne Quartier ist die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit. Die intensive Beschäftigung mit Regenwassermanagement sorgt für eine durchdachte blau-grüne Infrastruktur mit erlebbaren Freiräumen. Wind- und Grünkorridore sowie grüne Dächer und Fassaden erzeugen ein optimiertes Mikroklima. Mit Blick auf Umweltverträglichkeit ist bei Errichtung des Quartiers serielle Vorfertigung und der Einsatz rezyklierbarer Materialien geplant. Die Tragwerke der Gebäude stellen den sinnvollen Einsatz des nachwachsenden Rohstoffes Holz sicher. Von Anfang an werden graue Emissionen auf ein Minimum reduziert, während der Nutzung wirken die Gebäude als CO2-Speicher. Die Energieversorgung mit Geothermie und Solar-Strom ist autark. Eine integrierte Planung kombiniert Biodiversität mit Kreislaufwirtschaft und dem Ziel einer CO2-Neutralität. Das grüne lebendige Viertel regeneriert, reduziert und recycelt auf dem Weg zum nachhaltigen Quartier von morgen.

Klare vertikale Gliederung

Das freundliche und einladende Ankunftszentrum zeigt sich als nachhaltiger Holzhybridbau mit klarer vertikaler Gliederung im transparenten Sockel. Hier werden die Prozeduren für Ankunft und Verlegung durchgeführt; in 4 Geschossen finden die Registrierung-Bund und -Land sowie Gesundheitschecks statt. Die komplexen Besucherflüsse werden durch die Trennung der einzelnen Bereiche gegliedert. Eine Rolltreppe ermöglicht den optimalen Personenfluss in das stark frequentierte 1. OG. Großzügige Aufzüge und eine offene Treppe erschließen die oberen Etagen. Ein zentrales Atrium versorgt das Gebäudeinnere mit viel Tageslicht und schafft gute Orientierung. Die oberen vier Etagen werden durch klar gegliederte offene Wartebereiche charakterisiert. Hier befinden sich auch Außenbereiche, die sich begrünt der Umgebung öffnen. Jede Etage ist in Bereiche für Geflüchtete und für Mitarbeitende gegliedert.

Effiziente seriell erbaute Unterbringungen öffnen sich zum zentralen Innenbereich und erlauben dank ihrer schmalen Außenseite Ein- und Durchblicke. Die U-förmigen Bauten sind angewinkelt und schaffen vielseitige Räume bei sich wiederholenden Gebäuden, indem diese zueinander verdreht auf Grundstück, Baumbestand und Umgebung reagieren. Gemeinschaftsnutzungen befinden sich im EG und sind über Bereiche zwischen den Gebäuden zugänglich. Dieser urbane Raum weitet sich Richtung Westen leicht auf und bildet grüne Innenbereiche ab. Sie stellen private Außenbereiche dar, die der Orientierung und Sicherheit dienen. Der Unterbringungsbereich ist in sieben 5-geschossige Gebäude gegliedert. Jedes beinhaltet 20 Kohorten mit 5 Kohorten pro Etage. Die Möglichkeit, einzelne Quartiere zu unterscheiden, erlaubt eine einfache Erschließung. Spiel- und Aufenthaltszonen befinden sich in den semi-privaten Innenhöfen wie im zentralen Innenbereich, Sport- und Freizeit-Angebote in nördlichen Außenbereichen.

Projektteam
  • Holm Bethge
  • Philipp Meise
  • Juan Salgado
  • Sara Ipakchi
  • Francisco Javier Vaz Cano
  • Caspar von Werz
  • Marie-Elén Wehder
  • Simon Grewe